Kanugeschichten - Teil 9

SV Einheit Löcknitz e.V. / Abt. Kanu

SV Einheit Löcknitz e.V. / Abt. Kanu

Löcknitz ist eine Kleinstadt im äußersten Osten unseres Landes. In der Vergangenheit war dieser Ort gekennzeichnet durch die Anwesenheit der NVA und der Grenztruppen der Bundeswehr. Heute befindet sich in ca. 10 km Entfernung ein Grenzübergang nach Polen. Der Ort selbst hat kaum eine ökonomische Funktion.

Am 1. Mai 1958 gründete der Sportfreund Paul Schmidt hier am Löcknitzer See eine Kanusektion. Weitere Gründungsmitglieder waren Eckhard Dahlke und Bruno Chimnow.

Die Haupttätigkeit war das Wasserwandern auf den heimischen Gewässern wie die Randow, die Uecker und die Mecklenburger Seen. So wurde den Mitgliedern, zumeist Kinder und Jugendliche des Ortes, ein reichhaltiges Sportprogramm geboten.

Die materielle Basis war sehr beschränkt. Ein kleiner Barackenbau diente als Bootshaus, die Zugänge zum See, Wege und Steganlagen wurden in Eigenleistung errichtet.

1972 wurde die Sektion zum TZ erklärt. Ab hier war die Zuführung von Booten und Paddel über den Rat des Kreises Pasewalk zu einem Minimum gesichert. Auch die Übungsleiterfrage war in dieser Sektion immer ein Problem. Geeignete Sportfreunde verließen nach Abschluss der Berufsausbildung den Ort und so musste immer wieder von vorne begonnen werden.

Die bestimmenden Übungsleiter waren Wolfgang Neumann, Gerd Näckel und Sibylle Redenz, die auch heute noch die Fäden des Vereins in der Hand hat.

Trägerbetriebe waren die Melioration und der Rat der Stadt. Sie sorgten für die Bereitstellung von Material und Fahrzeugen zum Besuch von Veranstaltungen.

Der Mitgliederstand lag lange bei 20 bis 30 Sportfreunden, vorrangig Kindern. Es wurde zwar versucht, die Anforderungen an eine TZ—Arbeit zu erfüllen, jedoch war das immer mit großen Abstrichen verbunden.

Trotzdem gab es auch einige Delegierungen zur KJS Neubrandenburg. Monika Köppen, Sibylle Schmidt, Kriemhild Schmidt, Harald Werth und Klaus Dieter Stasiak waren die Besten.

1984 wurden Verbindungen zu Kanusportlern im polnischen Bialy Bor aufgenommen.

Das Bootshaus bestand bis 1989 aus der o.a. Baracke. Kleinere Verbesserungen des Ausbaus konnten bis zur Wende vollzogen werden.

Jede Maßnahme musste im Kampf mit den Anglern durchgesetzt werden.

Das war immer ein Problem, denn der Anglerverband in Löcknitz beherrschte die Kommune.

Erst 1989 konnte eine generelle Rekonstruktion begonnen werden, die 1991 abgeschlossen wurde. Eine endgültige Sanierung erfolgte 1996 mit dem Neubau der Heizung und der sanitären Anlage.

 

1990 erfolgte die Neugründung als SV Einheit Löcknitz e.V.

Nach der Wende konnte der Sportbetrieb weiter geführt werden. Das ist in erster Linie Sportfreundin Sybille Redenz zu verdanken. Sie hat ihr ganzes Leben diesem Verein gewidmet und ist auch mit 70 Jahren noch als Trainerin aktiv. Neben ihr unterstützt seit 2011 Heinrich Sauer das Training.

So soll das Vereinsleben besonders für die interessierten Kinder des Ortes fortgesetzt werden. Vereinsinterne Höhepunkte sind das An- und Abpaddeln, die Vereinssportspiele sowie Weihnachten. Ebenso werden Wettkämpfe im Landesmaßstab weiter besucht werden. Die Ausbildung erfolgt ausschließlich in den Kajakdisziplinen. Heute zählt die Sektion Kanu des  SV Einheit Löcknitz 1958 e.V.  allerdings nur noch 9 Mitglieder im Bereich Kanurennsport, wobei 2019 mit 4 Teilnehmern bei der Norddeutschen Meisterschaft trotzdem 5 Medaillen geholten werden konnten.

Neben Frauensport, Leichtathletik, Gewichteben und Behindertensport wird aktuell auch Zumba angeboten.   

Zelten ist bei den Kanuten am Löcknitzer See möglich. Von dort aus kann der 1,5 km lange See mit der Insel erkundet werden oder im Frühjahr die Randow (mit Umsetzen für Wanderboote).

Kontakt

Landeskanuverband Mecklenburg-Vorpommern 1990 e.V.
Schillerstr. 6
17033 Neubrandenburg

Tel.: +49 395 57073888
Fax: +49 395 57073890
E-mail: info(at)kanu-mv.org