Kanugeschichten - Teil 3

Geburtsstunde des Kanusports in Schwerin jährt sich zum 100. Mal

Vor 100 Jahren gründeten einige Wassersportbegeisterte im Mai 1920 den „Kleinsegel- und Kanu- Verein Schwerin“.

Zunächst hatte der Verein Gastrecht beim Schweriner Segler-Verein von 1894 (SSV), der bereits im vergangenen Jahr sein 125. Jubiläum beging. Im Jahr 1924 wurde dann ein eigenes Vereinsheim am „Beutel“ eingeweiht. Die BSG Mecklenburgisches Staatstheater (SVTh) übernahm 1955 das Objekt und nutzte es für Segler und Kanuten.

In den Jahren 1949/50, vor nunmehr 70 Jahren, errichteten Kanu-Enthusiasten ein weiteres Bootshaus in der Bornhövedstraße. Dieses wurde aufgrund der schwierigen Materialversorgung aus den Brettern einer ehemaligen Baracke erbaut. Hier in dem Objekt, das durch die „BSG Einheit Schwerin“ getragen wurde, erfolgte maßgeblich die Entwicklung des Kanusports in Schwerin.

Der Wandersport erlebte einen enormen Aufschwung. Mit den Faltbooten der Klassen RZ 85, E 65 und Kolibri sowie Holzpaddelbooten wurden Wochenend- und auch Urlaubsfahrten mit Zelt und handgemachter Musik unternommen.

Nach der Ausstattung des Vereins mit Kajaks und Canadiern durch die Unterstützung der damaligen Trägerbetriebe entwickelte sich auch der Kanurennsport. Die „Große Schweriner Kanuregatta“ auf Pfaffenteich und Ziegelsee startete bereits im Jahr 1948.

Seit etwa 1970 verdrängte zunehmend Kunststoff die Faltboote. Heute sind letztere vor allem Liebhaberstücke. Einmal im Jahr – immer am ersten Septembersonnabend – findet jedoch die einzigartige Falbootregatta um das Rosa Paddel statt. Veranstalter ist der SVTH Schwerin.

Fleißiges Training und gute Bedingungen führten bald auch zu achtbaren sportlichen Erfolgen. Vor allem im Jugendbereich standen Schweriner Kanuten oft auf dem Treppchen. Einige schafften es in die Nationalmannschaft sowie die Teilnahme an Olympischen Spielen, Europa- und Weltmeisterschaften.

Im Jahr 1970 wurden die Rennsportler aller Kanuvereine Schwerins im Trainingszentrum am Faulen See – der Kanurenngemeinschaft (KRG) - zusammengefasst. Hier wurde und wird fast ausschließlich Kanurennsport, also Leistungssport, betrieben. Die KRG veranstaltet aber auch das wohl größte Drachenboot-Event einmal im Jahr. Das Drachenboot Festival auf dem Pfaffenteich.

Zu Beginn des Jahres 1990 benannte sich die BSG Einheit nach dem „Kanu- und Kleinsegel-Verein e.V. Schwerin“ (KuK) so dass der traditionelle Name weiter fortbesteht. Mit finanzieller Unterstützung des Landessportbundes, der Stadt Schwerin und der unentwegten Einsatzbereitschaft der Mitglieder entstand durch die Sanierung des Bootshauses in verschiedenen Etappen ein attraktives Vereinsobjekt und somit die Grundlage für den Weiterbestand des Vereins.

In den vergangenen 6 Jahren ist eine Kinder- und Jugendtrainingsgruppe entstanden, die Dank versierten Trainer- und Betreuerteams bereits gute Ergebnisse auf den verschiedenen Regatten erzielten.

Heute verfügt der „Kanu- und Kleinsegel-Verein e.V. Schwerin“ (KuK) über 150 Mitglieder, einen ansehnlichen Bootspark und über ein attraktives Vereinshaus unmittelbar am Schweriner Innensee. Wenn Wetter und Wind es erlauben, lassen sich direkt vom Bootshaus aus verschiedene Paddeltouren unternehmen. Attraktiv sind die Schlossrunde (ca. 1,5 Stunden) oder ein Abstecher zur Insel Kaninchen Werder. Die Paulsdammrunde (ca. 15 km) bietet sich als Trainingseinheit an. Aber auch kleinere Touren über Heidensee und Ziegelsee sind zu empfehlen. Für einen Tagesausflug bietet sich ein Abstecher in den Schweriner Außensee an. Auch für das Ausmessen des Innensees sollte man sich genügend Zeit lassen. Schwerin hat für Paddler viel zu bieten.

Um das Vereinsleben attraktiv zu gestalten wird monatlich eine Veranstaltung angeboten, vom Neujahrspaddeln über An- und Abpaddeln, den Arbeitseinsätzen, einem Sommerfest oder der Silvesterfeier.

Wie auch in den vergangenen Zeiten sehen sich die Schweriner Kanuten als Mittler zwischen Sport und Natur. Umweltbewußtes Verhalten ist Grundanliegen eines jeden Kanuten. Die Nähe zur Wasseroberfläche und das geräuscharme Dahingleiten des Kanus ermöglichen Naturbeobachtungen aus unmittelbarer Nähe. Frische Luft und das Erleben des Wetters trainieren unsere Gesundheit.

100 Jahre Kanusport in Schwerin, 70 Jahre Bootshaus in der Bornhövedstraße 101a, 65 Jahre SVTh und die vor 30 Jahren erfolgte Neugründung des KuK zeugen von einer langen Tradition.

Der Schweriner Kanusport ist also auch nach 100 Jahren höchst lebendig und erfolgreich – sowohl im Leistungs- wie im Freizeitsport. Zu verdanken ist das fast ausschließlich den vielen ehrenamtlich arbeitenden Kanusportlern ohne die bemerkenswerte Tradition nicht denkbar wäre.

In den nächsten Wochen stellen wir euch den SV Mecklenburgisches Staatstheater e.V. und  die Kanurenngemeinschaft Schwerin e.V. genauer vor.

 

Mehr zum Kanu- und Kleinsegelverein Schwerin e.V.:

Homepage: www.kuk-schwerin.de 

Facebook:  https://www.facebook.com/KUKSchwerin/ 

Instagram: https://www.instagram.com/kukschwerin/ 

Kontakt

Landeskanuverband Mecklenburg-Vorpommern 1990 e.V.
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